Pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch

11.02.2021

Hafermilch, Dinkeldrink, Reisdrink, Mandelmilch, Hanfmilch, und wie sie alle heißen – die Supermarktregale sind voll mit pflanzlichen Alternativen zur klassischen Kuhmilch.

Wirft man einen Blick in die Ernährungspläne von Metabolic Balance, findet man ausschließlich die Sojamilch neben tierischen Sorten wie Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch. Woran liegt das? Hat Metabolic Balance den Trend verschlafen und hält an alteingesessenen Meinungen fest? Ist es nicht möglich, eine andere pflanzliche Alternative in die Ernährungspläne mitaufzunehmen und dadurch die klassische Kuhmilch und die altbekannte Sojamilch zu ersetzen? Die klare Antwort lautet: „Nein“.

Die Annahme, Kuhmilch sei durch eine pflanzliche Variante „zu ersetzen“, ist schon von vorneherein eine falsche. Ein Pflanzendrink kann als Erfrischungsgetränk betrachtet werden, aber niemals einen vollwertigen Ersatz zur Kuhmilch darstellen. Getreide- oder Nussdrinks bestehen zum größten Teil aus Wasser – ca. 90% - daher ist ihr Nährstoffgehalt nicht mit dem des ursprünglichen Getreidekorns oder der Nuss vergleichbar, sondern liegt weit darunter.

Die Kuhmilch hingegen dient den Kälbern über Wochen als einziges Nahrungsmittel und liefert alle Nährstoffe, um Kälber zu stattlichen Kühen heranwachsen zu lassen. Das ist mit pflanzlichen Alternativen nicht möglich. Ihnen fehlen nicht nur wichtige Vitamine, sondern vor allem auch hochwertige Proteine, die gut vom Körper verstoffwechselt werden können.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich laut einer US-Studie Milch aus Getreideprodukten nicht für die Säuglingsernährung eignet und nicht als vollwertige Säuglingsnahrung angesehen werden kann, da für die Entwicklung der Kinder wichtige Proteine, Vitamine und Mineralstoffe fehlen.

https://academic.oup.com/ajcn/article/106/2/597/4557638

 

Aber Nüsse sind doch reich an wertvollen Fettsäuren und B-Vitaminen und Hafer hat viele Ballast- und Mineralstoffe?!

Ja. Ernährungsphysiologisch betrachtet haben die Ausgangsprodukte der alternativen Milchdrinks im unverarbeiteten Zustand oft eine Vielzahl wertvoller Vitamine, Eiweiße, Fette sowie Mineral- und/oder Ballaststoffe. Das ist absolut richtig. Doch betrachtet man im nächsten Schritt die Zubereitung der Milcharten, wird schnell klar, dass das Endprodukt bei weitem nicht mehr die Eigenschaften besitzt, wie das unverarbeitete Grundprodukt.

Herstellung

Die Herstellung der alternativen Milchsorten erfolgt meist mit Hilfe extremer technologischer Verarbeitungsprozesse. Die Getreidekörner/Nüsse werden geschrotet, mit Wasser vermischt und anschließend gekocht. Der so entstandene Brei wird mit Enzymen versetzt, die u.a. die Stärke aufspalten und damit den mehrstündigen Fermentationsprozess anschieben. Man erhält einen wässrigen Brei, der abschließend gesiebt und filtriert wird. Vom Aussehen her erinnert diese Flüssigkeit meist nicht an Milch, da sie recht klar ist. Um die gewünschte weißliche Farbe von Milch zu erhalten, werden abschließend bestimmte Pflanzenöle zugesetzt, die mit der Flüssigkeit eine Emulsion bilden und so die typische Farbe von Milch erzeugen.

Der Herstellungsprozess der Sojamilch ähnelt dem oben beschriebenen. Die Sojabohnen werden im ersten Schritt eingeweicht, dann gemahlen, gekocht und filtriert. Es werden aber keine Enzyme oder Speiseöle zugesetzt. Teilweise wird entstandene Sojamilch, wie die Kuhmilch auch, abschließend noch pasteurisiert und homogenisiert.

Der Nährstoffgehalt der verschiedenen Pflanzendrinks variiert extrem. Den meisten gemein ist aber eine nur sehr geringe Menge an Eiweiß. Dazu kommt, dass die biologische Wertigkeit nicht sehr hoch ist, d.h. das Eiweiß kann nur zu einem Bruchteil in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Durch die extreme Verarbeitung und Einwirkung von Hitze und Mechanik sind außerdem viele der wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe verloren gegangen.

Die Industrie weiß sich natürlich zu helfen und versetzt daher viele Milchdrinks mit verschiedenen Zusatzstoffen wie Calcium, Magnesium, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Ähnlichem. Auch wenn die Zusätze auf den ersten Blick als „sinnvoll“ und gesund wirken, trügt der Schein, denn oft lassen sich diese bei weitem nicht so gut aufnehmen, wie die auf natürliche Weise vorkommenden Nährstoffe der Kuhmilch.

 

Fazit von Metabolic Balance

Auf Grund der meist zahlreichen Zusatzstoffe, die den pflanzlichen Milchalternativen zugefügt werden und wegen des geringen Eiweiß- und Nährstoffgehalts können die meisten pflanzlichen Alternativen nicht als Ersatz zur Kuhmilch verwendet werden.

Sojamilch nimmt hier eine Sonderstellung ein, da für die Herstellung bei weitem weniger Chemie nötig ist als bei den andern Milchalternativen. Außerdem enthält Sojamilch mit ca. 3-4% noch relativ viel Eiweiß im Vergleich zu den anderen Milchalternativen. Natürlich gibt es auch berechtigte Einwände gegen den Konsum von Sojamilch wie die Genmanipulation, die Rodung der Regenwälder oder die hohe Konzentration der enthaltenen Allergene sowie eine mögliche hormonelle Auswirkung auf den Organismus. Dennoch erscheint die Sojamilch aus ernährungsphysiologischer Sicht als geeignetes Lebensmittel, um Kuhmilch ein Stück weit zu ersetzen.

Wer sich nicht mit dem Gedanken an Kuhmilch und oder Sojamilch anfreunden kann, der sei unbesorgt, denn bei Metabolic Balance gibt es eine Vielzahl verschiedener Frühstücksvarianten, so dass man auch ohne Milch oder Milchalternativen glücklich, satt und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann.

 

Metabolic Balance - Pia Funfack

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