13.06.2020
Die Spargelsaison 2020 forderte Anbauer extrem heraus: ausbleibende Erntehelfer aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus oder vor dem Flug, höhere Kosten aufgrund der Einreiseauflagen und der Infektionsschutzmaßnahmen, eingeschränkte Unterbringungsmöglichkeiten, die wiederum für Personalmangel sorgten. Laut Online-Umfrage des "Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände", an der sich 381 Spargel- und Beerenerzeuger beteiligt haben, fehlten in dieser Saison 28 Prozent an Erntehelfern.
Trotz weniger Erntehelfer gleichmäßiger Ernteverlauf
Dennoch gab es in dieser Saison auch Positives: die Witterung mit kühleren Phasen sorgte für einen gleichmäßigen Ernteverlauf ohne hohe Erntespitzen, die große Bereitschaft der inländischen Bevölkerung, bei der Ernte mitzuhelfen, und die sehr gute Nachfrage beim Direktkauf. „Insgesamt stellen wir fest, dass die Spargelsaison unter Corona-Bedingungen besser verlaufen ist als erwartet", so Simon Schumacher, Vorstandssprecher des "Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer": "Zwar konnten geschätzt 25 bis 30 Prozent der Ernte durch die fehlenden Erntehelfer nicht eingeholt werden, und die Infektionsschutzmaßnahmen haben laut unserer Umfrage zu durchschnittlich 880 Euro pro Saisonarbeitskraft höheren Kosten geführt. Doch wurde der Absatzverlust durch die Schließung der Gastronomie von einer sehr guten Nachfrage in der Direktvermarktung teilweise aufgefangen.“
Nur noch wenige Tage Spargel
Bis zum 24. Juni gibt's noch Spargel, doch bei einigen Anbauern geht die Spargelernte schon kommendes Wochenende zu Ende, weil die Saison früh begonnen hat, und die Spargelpflanzen noch etwas unter der Trockenheit von 2019 leiden.
Viele Erntehelfer aus dem Inland
Laut Umfrage-Ergebnisse haben 61 Prozent der befragten Betriebe auch inländische Erntehelfer beschäftigt. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, dass sie im Mittel 27 Prozent der Arbeitskräfte durch inländische Erntehelfer abdecken. Hochgerechnet bedeutet das, dass etwa 17 Prozent der benötigten Arbeitskräfte durch Arbeitnehmer aus dem Inland abgedeckt wurden. Überwiegend haben bei der Ernte einheimische Arbeitnehmer in Kurzarbeit sowie Studenten, aber auch Schüler und Selbstständige ausgeholfen.
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Quelle: wochenblatt-reporter.de